
Päpstliches Hilfswerk "Kirche in Not" in137 Ländern im Einsatz
Die Ukraine, der Libanon und Indien waren jene Länder, die im Jahr 2024 vom Päpstlichen Hilfswerk "Kirche in Not" die meiste Hilfe erhielten, Afrika war der meistunterstützte Kontinent. Das geht aus dem aktuell erschienenen Jahresbericht 2024 hervor. Das weltweite Hilfswerk erhielt demnach im vergangenen Jahr insgesamt 139,3 Millionen Euro an Spenden und Erbschaften. Mit diesem Betrag und weiteren 2,2 Millionen Euro an Rücklagen aus den Vorjahren finanzierte es Aktivitäten im Wert von 141,5 Millionen Euro. "Kirche in Not" unterstützt damit exakt 5.335 Projekte in 137 Ländern. Die Spenden in Österreich stiegen 2024 um 500.000 Euro auf 3,6 Millionen.
"Die materielle Not vieler Christen weltweit wird durch Krieg oder Konflikte verschlimmert und dadurch existenziell, zudem leiden viele Millionen Christen unter Verfolgung", so Tobias Pechmann, Nationaldirektor von "Kirche in Not - Österreich" in einer Aussendung: "Trotz dieser oft lebensbedrohenden Not hören wir viele ermutigende Zeugnisse, dass der Glaube dort, wo er bedroht wird, wächst und lebendigt ist."
In einer Botschaft an die weltweit fast 360.000 Wohltäter des Hilfswerks sagte die internationale geschäftsführende Präsidentin von "Kirche in Not", Regina Lynch: "Dank Ihrer Großzügigkeit konnte 'Kirche in Not' Hunderttausenden unserer Glaubensgeschwister, die täglich mit Herausforderungen wie Verfolgung, Krieg oder bitterer Armut konfrontiert sind, Hoffnung schenken. Obwohl viele von Ihnen selbst durch Schwierigkeiten gehen, sind Sie dem Ruf Gottes gefolgt, anderen Hoffnung zu bringen."
79,8 Prozent der Mittel flossen laut Aussendung bzw. Jahresbericht in missionsbezogene Aufwendungen. Davon gingen 84,7 Prozent an Hilfsprojekte, sodass "Kirche in Not" auf 5.335 der 7.296 Hilfsgesuche aus aller Welt positiv antworten konnte. Die restlichen 15,3 Prozent der missionsbezogenen Aufwendungen, 17,3 Millionen Euro, flossen in Aktivitäten im Zusammenhang mit Informationsarbeit, Glaubensverkündigung und der Verteidigung von verfolgten Christen. Dazu gehören die Veröffentlichung religiöser Literatur sowie Gebetskampagnen und die Vertretung der Rechte und Interessen verfolgter und leidender Christen. Die notwendigen Aufwendungen für Verwaltung lagen bei 7,5 Prozent der Gesamtausgaben, die für Werbung bei 12,7 Prozent.
Hilfe mit globaler Reichweite
Das Land, das 2024 die meisten Hilfsgelder von "Kirche in Not" erhielt, war zum dritten Mal in Folge die Ukraine (8,4 Millionen Euro). An zweiter Stelle folgte der Libanon (7,4 Millionen), dann Indien (6,7 Millionen). Auf regionaler Ebene war Afrika die Region, die die meiste Hilfe empfing. Mit 30,2 Prozent ging fast ein Drittel der Projektausgaben dorthin. Zu den Hauptempfängerländern der in Afrika durchgeführten Projekte gehörten Nigeria und Burkina Faso.
Weitere 18,7 Prozent der Projektausgaben von "Kirche in Not" - die zweithöchste Unterstützung nach Regionen - flossen 2024 nach Asien und Ozeanien, insbesondere nach Indien. Indien ist auch das Land, in dem das Hilfswerk die meisten Studienstipendien und Mess-Stipendien vergibt.
Der Nahe Osten erhielt mit 17,5 Prozent der Hilfsgelder die dritthöchste Unterstützung, wobei der Libanon, Syrien und das Heilige Land nach der Eskalation der bewaffneten Konflikte die Hauptnutznießer waren. Lateinamerika und Europa erhielten 16,8 Prozent bzw. 15,9 Prozent der gesamten Hilfe. Die restlichen 0,9 Prozent gingen an andere Regionen.
42.252 unterstützte Priester
Das Hilfswerk stellte im Jahr 2024 fast 1,85 Millionen Mess-Stipendien für 42.252 Priester bereit, die höchste Zahl in der Geschichte von "Kirche in Not", wie es im Jahresbericht heißt. Statistisch gesehen bedeutet dies, dass jeder zehnte Priester weltweit Unterstützung von "Kirche in Not" erhielt und alle 17 Sekunden irgendwo auf der Welt eine Messe für die Anliegen der Wohltäter gefeiert wurde.
Im Jahr 2024 unterstützte "Kirche in Not" zudem die Ausbildung von fast 10.000 Seminaristen. Jeder elfte angehende Priester der Welt erhielt 2024 eine Ausbildungshilfe des Hilfswerks, die Mehrheit davon in Afrika (5305) sowie in Lateinamerika (1824), Asien (1752) und Europa (1080), wobei allein mehr als 700 Seminaristen in der Ukraine unterstützt wurden.
Infos: www.kircheinnot.at
Quelle: kathpress